Mitglied im
Neurodiversität als Herausforderung
Maria Zens • 17. Juni 2025
Maria Zens - Bildungsreferentin im Sozial- und Gesundheitswesen, Dipl. Heilpädagogin, Dipl. Sozialarbeiterin, Religionspädagogin
Diversität ist von der Natur gewollt
 
 Diversität betrifft alle Bereiche menschlicher Existenz. Das Aussehen und die Hautfarbe, Interessen und Begabungen, Empfindungen und Handlungen… alles ist divers. Nehmen wir beispielhaft das große Feld der Kreativität und ihre Wirkung. Ein Gemälde oder anderes Kunstwerk kann von einer Person als wunderschön empfunden werden und eine andere findet es uninteressant. Das gleiche gilt für Musik, Tanz und Theater.
Ein witziges Beispiel ist meines Erachtens die Vorliebe oder Abneigung gegenüber Lakritz. Der Eine mag sie, der Andere verabscheut Lakritz. Wie ist es mit Ihnen? Es gibt da die Idee vom sogenannten Lakritz-Äquator. Demnach mögen die meisten Menschen nördlich der Rhein-Main-Linie gerne Lakritz und die südlich dieser Linie geborenen Menschen verabscheuen Lakritz. Wobei es natürlich – wie immer – Abweichungen von dieser Regel gibt. Wir sind eben divers.
 
 Neurodiversität kann irritieren
 
 Darum geht es also bei der Diversität. Die Neurodiversität geht noch einen großen Schritt weiter und beschreibt Unterschiede, die als befremdend und irritierend erlebt werden und die Betroffene an den Rand der Gesellschaft bringen können. Sie beinhaltet gravierende Unterschiede in der Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung und im Erlernen von Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Neurobiologische Unterschiede können sich auswirken auf Orientierung und Aufmerksamkeit. Besonderheiten können sich in einer hohen Ablenkbarkeit durch besondere Reize zeigen und im sozialen Miteinander durch leichte Irritierbarkeit, durch Rückzug oder besondere Formen der Interaktion.
 
 Neurodivergenzen im Einzelnen
 
 Terminologisch sollte mit Bedacht vorgegangen werden, um Pathologisierungen zu vermeiden. Gegenüberstellungen wie Normalität und Abweichungen, Gesundheit und Krankheit, Regelkonformität und Unregelmäßigkeit sollten vermieden werden. Denn es handelt sich bei allen Formen menschlichen Daseins um natürliche Normvarianten.
 
 Neurodivergenzen und Ausgrenzungen
 
 „Wenn das Kind aus dem Rahmen fällt, ist der Rahmen zu klein“ – diese Weisheit, sofern sie verinnerlicht wird, führt unweigerlich zur Reflexion der Bedingungen in den Betreuungs- und Bildungseinrichtungen. Wie aber kann der Rahmen angepasst werden? Was brauchen neurodivergente Menschen, um sich im Kita-Alltag und in der Schule sicher zu fühlen und sich gut entwickeln zu können? Was brauchen sie, um ihr Potenzial voll zu entfalten und Teil der Gemeinschaft zu werden? Die Antworten sind wie immer sehr individuell.
 
 Pädagogisch diagnostizieren und verantwortungsvoll handeln
 
 Pädagogisch diagnostizieren heißt: durch Beobachtung, Dokumentation, Fallbesprechung und Elterngespräche der Besonderheit eines Kindes auf die Spur zu kommen und seinen Bedarf zu erkennen. Erst dann kann der Rahmen angepasst werden. Erst dann kann für und mit dem Kind eine förderliche Entwicklungs- und Lernumgebung gestaltet werden.
 
 Auf Augenhöhe
 
 Für pädagogische Fachkräfte ist das „Studium“ der Neurodivergenzen ein sicherer Weg zu individuellen Lösungen für und mit individuellen Kindern. Gleichzeitig ist es ein sehr spannendes Vorhaben, das einem die Augen öffnet – nicht nur für andere, sondern auch für die eigenen Besonderheiten. 😊
Seminare der Bildungswerkstatt zum Thema Neurodivergenz:
 
 - Neurodiversität als inklusive Herausforderung am 03.07.2025 oder am 06.11.2025 oder am 12.06.2026
- Kinder mit Down-Syndrom gut begleiten am 29.08.2025
- Pädiatrisch-psychiatrische Diagnosen und Arztbriefe verstehen am 02.10.2025 oder am 19. & 20.02.2026
- Frühkindlicher Autismus - Grundlagen für die Arbeit mit autistischen Kleinkindern am 30.10. 03.11.2025
- Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen im pädagogischen Alltag am 13.11.2025

Die meisten Kinder wünschen sich irgendwann ein Haustier. Aber nicht alle Eltern wollen oder können diesen Wunsch erfüllen. Sollten wir uns deshalb ein Tier in die Einrichtung holen? Vieles spricht dafür, aber es sollten einige Voraussetzungen dafür vorliegen.                                                   Erstens muss der Träger hinter dem Vorhaben stehen, die Eltern müssen überzeugt werden, die Versicherung der Einrichtung ist zu überprüfen.                               Zweitens müssen wir überlegen, was wir wollen: wollen wir Tiere in der Einrichtung? Diese müssen auch an den Wochenenden und Feiertagen gepflegt werden.  Oder wollen wir regelmäßig Tiere besuchen auf einem Bauernhof oder ähnlichem? Dafür muss der Weg dorthin organisiert werden. Oder holen wir uns eine Fachkraft für tiergestützte Intervention in unser Haus?                                                              Es ist wissenschaftlich durch sehr viele Studien belegt, dass es den Kindern guttut, mit Tieren aufzuwachsen. Der Blutdruck sinkt, der Oxytocin-Spiegel steigt, das Kuschelhormon breitet sich im Körper aus.                               Gerade Kinder, denen es schwerfällt, sich in Gruppen einzufügen oder die Probleme mit der Impulskontrolle haben, erleben im Umgang mit dem Tier bedingungslose Zuneigung und niemals eine Vorverurteilung. Diese Kinder sind oft nicht wieder zu erkennen im Umgang mit Tieren.                    Der Umgang mit dem Tier verlangt Verantwortung und eventuell auch ein Überschreiten eigener Grenzen und Komfortzonen. Manche Kinder haben zu Beginn noch Angst und lernen dann, dass man diese überwinden kann, weil sie das Tier kennen lernen und damit auch Verantwortung übernehmen können.                    Das Tier gibt den Kindern das Gefühl gebraucht zu werden, sie lernen Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen. Sie lernen, dass sie das auch können und dass ihr Handeln etwas bewirkt: nämlich, dass sich das Tier wohl fühlt.                    Sozial-emotionale Fähigkeiten werden dabei auf eine ganz besondere Weise erlernt und verinnerlicht. Es wird quasi ganz nebenbei vermittelt, wo die Grenzen des Gegenübers liegen, und es werden auch soziale Absprachen – wer holt wann das Wasser, wer sorgt für Futter, wer kümmert sich um das Wohl des Tieres- ganz automatisch getroffen und eingehalten.                               Trotzdem liegt die eigentliche Verantwortung für den gesamten tiergestützten Prozess natürlich bei den Erwachsenen. Einzelne Mitarbeiter sind verantwortlich für die Sicherheit von Kind und Tier, egal wie die Arbeit mit den Tieren in der Einrichtung abläuft. Da gibt es nichts daran zu rütteln und das will vorher bedacht sein.                                                   Und schon aus diesem Grund ergibt sich, dass es wichtig ist, wer zu uns in die Eirichtung kommt oder wo wir hingehen.                               Dabei kann man auf gute Informationsmöglichkeiten zurückgreifen. Im Schulhundweb oder unter www.lernen-mit-tieren.de , www.tiergestuetzte- therapie.de  kann man sich informieren, welche Fachkraft für Tiergestützte Intervention eine gute Ausbildung hat. Das ist wichtig und sichert eine gute Qualität der Arbeit mit den Tieren.                                                   Und dann kann’s auch schon los gehen. Die Kinder lernen schnell sehr viel über die Natur und die Pflege von Haustieren und sie können es genießen, mit den Tieren zusammen zu sein.                    Manchmal ist der Besuch eines Tieres in der Einrichtung ein viel größerer Trost in schwierigen Lebenslagen, als es jedes Wort es sein könnte. Was übrigens durchaus auch für Erwachsene gilt.                    Es steht also ein großes JA hinter der Frage: sollten wir tiergestützt in der Einrichtung arbeiten? Denn es tut der Seele gut.                                         Klar! Tiergestützte Pädagogik ist ein Ansatz, bei dem Tiere gezielt in pädagogische Prozesse eingebunden werden, um das Lernen und die Entwicklung von Kindern und Erwachsenen zu fördern. Der Einsatz von Tieren, insbesondere Hunden, Pferden oder auch Kleintieren wie Kaninchen, hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, sowohl in Schulen als auch in therapeutischen Kontexten.                                                              Hier sind ein paar wichtige Aspekte der tiergestützten Pädagogik:                                                                                     1. Ziele der tiergestützten Pädagogik                                                     Förderung von sozialen Kompetenzen: Tiere können dazu beitragen, dass Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, Empathie zu entwickeln und soziale Fähigkeiten wie Kommunikation und Kooperation zu verbessern.                                                      Emotionale Unterstützung: Besonders in schwierigen Lebensphasen oder bei emotionalen Herausforderungen kann die Nähe zu Tieren beruhigend wirken und Vertrauen aufbauen.                                  Motivation und Konzentration: Tiere können dazu beitragen, dass Kinder motivierter und konzentrierter sind, vor allem wenn sie an Aktivitäten teilnehmen, die sowohl Spaß machen als auch lehrreich sind.                                  Förderung der Selbstwahrnehmung: Der Umgang mit Tieren kann Kindern helfen, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse besser wahrzunehmen und zu reflektieren.                                                      2. Typische Einsatzgebiete                                                      Schulen und Kindergärten: Hier werden Tiere oft eingesetzt, um das soziale Miteinander zu fördern oder als Unterstützung bei der Integration von Kindern mit besonderen Bedürfnissen (z.B. Kindern mit Autismus oder ADHS).                                  Therapeutische Einrichtungen: In der tiergestützten Therapie wird oft mit speziell ausgebildeten Tieren gearbeitet, um Patienten bei der Bewältigung psychischer oder physischer Herausforderungen zu unterstützen.                                  Heime und Einrichtungen für ältere Menschen: Tiere können auch in Seniorenheimen oder Pflegeeinrichtungen eine positive Wirkung haben, indem sie den Bewohnern Gesellschaft leisten und so Einsamkeit lindern.                                                      3. Positive Auswirkungen                                                      Stressreduktion: Die Anwesenheit von Tieren hat nachweislich eine beruhigende Wirkung. Tiere vermitteln Sicherheit und Geborgenheit, was besonders in stressigen Situationen hilfreich ist.                                  Steigerung des Selbstwertgefühls: Der Umgang mit Tieren fördert das Selbstbewusstsein, weil Tiere keine Vorurteile haben und Menschen bedingungslos annehmen.                                  Verantwortungsbewusstsein: Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, indem sie sich um Tiere kümmern, sei es beim Füttern, Pflege oder Gassi gehen.                                          4. Mögliche Herausforderungen                                                     Allergien und Ängste: Manche Kinder oder Erwachsene können allergisch auf Tiere reagieren oder haben Angst vor bestimmten Tierarten, was den Einsatz von Tieren erschwert.                                  Tiergerechter Umgang: Es ist wichtig, dass die Tiere in der pädagogischen Umgebung artgerecht gehalten werden. Ihre Bedürfnisse müssen genauso beachtet werden wie die der Menschen.                                          5. Beispiele für Tiere in der Pädagogik                                                     Hundegestützte Pädagogik: Hunde werden oft als "Co-Therapeuten" in Schulen und therapeutischen Einrichtungen eingesetzt. Sie helfen bei der Arbeit mit traumatisierten Kindern oder solchen mit Verhaltensauffälligkeiten.                                  Pferdegestützte Pädagogik: Auch der Kontakt zu Pferden kann einen tiefgreifenden Einfluss auf das Selbstbewusstsein und die sozialen Fähigkeiten von Kindern haben. Hier wird oft das "Reiten" oder das "Führen" von Pferden als Teil der Pädagogik genutzt.                                  Kleintiere: In vielen Einrichtungen kommen auch Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögel zum Einsatz, die Kindern den Umgang mit Tieren näherbringen.                                          Fazit                              Tiergestützte Pädagogik kann eine wertvolle Ergänzung zu klassischen pädagogischen Methoden sein, insbesondere wenn es darum geht, emotionale und soziale Kompetenzen zu fördern. Die Tiere selbst spielen eine zentrale Rolle, da sie oft als Brücke dienen, um schwierige Themen wie Angst, Vertrauen oder Kommunikation anzugehen.                    Hast Du spezifische Fragen zu einem bestimmten Bereich der tiergestützten Pädagogik oder möchtest du wissen, wie Du diesen Ansatz vielleicht selbst anwenden kannst?                                                                                       Seminare der Bildungswerkstatt zum Thema                           Tiergestützte Pädagogik                             :                                                                                                                                                                                                                                                                              Tiergestützt – von Achatschnecke über Huhn und Hund bis hin zum Zwergkaninchen | Arbeit mit Tieren in Kita und Schule – Modetrend oder nachhaltige Bildung?                             am                             12.11.2025                                                                                             Tiergestützte Intervention in Kita und Schule                             am                             19.02.2026                                                                                             Tiergestützt – von Achatschnecke über Huhn und Hund bis hin zum Zwergkaninchen | Arbeit mit Tieren in Kita und Schule – Modetrend oder nachhaltige Bildung?                             am                             09.04.2026                                                                                             Tiergestützte Intervention in Kita und Schule                             am                             04.06.2026
 

Der Schlaf ist ein zentrales Thema vor allem für junge Familien. Der Schlaf des eigenen Kindes oder auch innerhalb einer Betreuung stellt immer wieder eine große Herausforderung dar und der Druck von außen (andere Familien, Verwandte usw.) macht die eh schon angespannte Situation nicht gerade besser.                                                              Besonders das Thema „Durchschlafen“ lässt viele Familien verzweifeln. Doch, wieso schlafen Kinder scheinbar nicht durch? Müssen Kinder überhaupt durchschlafen und ab wann können sie es? Wieso weinen die Kinder so häufig und was kann man als Familie tun, um nicht zu verzweifeln und entspannter zu sein?                                                              Eine andere Herausforderung stellt der Mittagsschlaf innerhalb der Einrichtungen dar. Jedes Kind hat einen eigenen Schlafrhythmus, jedes Kind andere Gewohnheiten, ein anderes „sicheres“ Umfeld und plötzlich soll es (am besten zeitgleich) mit Anderen (womöglich „Fremden“) im Raum in einer für sie anderen Umgebung schlafen.                                                              Um die „Herausforderungen“ beim Schlafen zu reduzieren, ist es wichtig, zunächst den natürlichen Schlafzyklus des Kindes zu verstehen. Anschließend kann man auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes eingehen und es liebevoll begleiten. Somit wird das Schlafen für alle Beteiligten entspannter und wie das gelingen kann und worauf man achten könnte, erfahren Sie in meinen Seminaren rund um das Thema „Baby- und Kleinkinderschlaf“.                                                                                                                      Seminar                                                   Schlaf, Kindchen, schlaf - Baby- und Kleinkindschlaf in der pädagogischen Praxis                                     am                         18.09.2025
 

In der Turnhalle einer Grundschule unterhalte ich mich mit einer Lehrkraft. Er deutet auf ein Mädchen und meint, sie sei ganz seltsam. Sie mache keine Hausaufgaben und erzähle oft Lügengeschichten. Wenn man ihr „Mathe“ erkläre, verstehe sie es im ersten Moment. Aber am folgenden Tag sei alles wie weg, als habe sie nie davon gehört.                    Ich atme tief durch. Mir ist das Mädchen aus dieser Schule auch schon aufgefallen. Und das liegt nicht nur an ihren Veränderungen im Gesicht. Ihre Oberlippe ist sehr dünn, der Kopf im Verhältnis zum Körper sehr klein, ihre Ohren sind verdickt und stehen leicht ab. Was mich am meisten irritiert, ist ihr bizarres Sozialverhalten den Mitschülern und Lehrern gegenüber. Es scheint so, als könne sie sich die üblichen Regeln des sozialen Miteinanders nicht merken und auch nicht ausführen. Dann fasse ich Mut, räuspere mich und sage mit fester Stimme: „Hast du schon von der Fetalen Alkohol Spektrumstörung gehört? Aus meiner Sicht deutet hier alles darauf hin …“ Er unterbricht mich und möchte wissen, ob ich glaube, die Mutter habe „gesoffen“. Ich verneine und führe aus, dass selbst wenig Alkoholkonsum in einem prekären Zeitfenster der fetalen Entwicklung sehr viel Schaden anrichten kann. Die Schwangere müsse nicht einmal regelmäßig trinken oder in großen Mengen Alkohol konsumieren.                    Seine folgende Antwort nahm mir die Luft zum Atmen. Höchst aufgebracht entgegnet er, seine Frau habe während der Schwangerschaft auch Alkohol getrunken. Und überhaupt, ein Glas Wein oder Bier habe noch keinem geschadet. Sein Kind sei gesund. Darauf beglückwünsche ich ihn, dass wohl eine gute genetische Ausstattung hier Schlimmeres verhindert habe. Trotzdem spüre ich Wut und Ohnmacht in mir aufsteigen.                               Als ich meinem Gesprächspartner von einer Langzeitstudie berichte, die zu dem Schluss kommt, dass es keine Menge an Alkohol gibt, die nicht zum Nachteil der Gehirnentwicklung ist, beeindruckt ihn das kaum. Und die Tatsache, dass FAS(D) momentan die häufigste Behinderung in Deutschland ist, findet er wenig glaubwürdig. Mir wird klar, ich kann hier nichts bewegen. Deshalb beschließe ich, das Gespräch zu beenden.                                                              Seit über 15 Jahren arbeite ich in der Inklusion. Doktorarbeiten, Masterarbeiten und wissenschaftliche Fachartikel zeigen auf, was ich schon lange befürchte: wir kennen nur die Spitze des Eisbergs an erkrankten Kindern. Ich betreue immer wieder Kinder mit gesicherter FAS(D)-Diagnose und weiß nur allzu gut, dass es auch genügend Kinder ohne Diagnose gibt, mitten unter uns. Oft still leidend, weil ihre Hirnschädigung äußerlich nicht sichtbar ist.                                                   FAS, was ist das? FAS (Fetales Alkoholsyndrom) ist das Vollbild der Erkrankung. FAS(D) ist die Fetale Alkohol Spektrumstörung. Das ist ein Begriff, der sämtliche bislang bekannten unterschiedlichen alkoholbedingten Symptome und Schädigungen des Fötus umfasst.                               In einer Studie über „Das Fetale Alkoholsyndrom als Pädagogische Herausforderung“ untersuchten Friederike Gödecke und Till Neuhaus 2024, wieviel Wissen bei pädagogischem Fachpersonal über das Störungsbild des Fetalen Alkoholsyndroms vorhanden ist. Das Ergebnis: wenig oder kaum Kenntnisse. Auf der anderen Seite wird aus Sicht des Fachpersonals beklagt, es gäbe keine geeigneten Fortbildungsmöglichkeiten zu dieser Thematik.                                                   Es ist mir eine Herzensangelegenheit, über das Krankheitsbild FAS/FAS(D) zu informieren. Erst wenn wir als Inklusionsfachkräfte, Lehrkräfte, Pädagogen, Betreuer oder Sozialarbeiter mehr darüber wissen, können wir typische Symptome wahrnehmen und weitergeben.                    Unser Blick auf Kinder mit ungewöhnlichem Verhalten wird sich ändern und wir können vielleicht wertvolle Hinweise geben, damit ein Kind die Chance bekommt, einmal fachärztlich auf diese Erkrankung untersucht zu werden.                    Gerne teile ich meine jahrelange Erfahrung und mein Wissen mit anderen. Ich freue mich, Sie vielleicht bald in meinem Onlineseminar "Kinder mit FAS(D) erkennen und begleiten - Handlungskompetenz für den pädagogischen Alltag" zu begrüßen.                                                                                       Seminare der Bildungswerkstatt zum Thema                           Fetales Alkoholsyndrom                          :                                                                                                                                                                                           Kinder mit FAS(D) erkennen und begleiten- Handlungskompetenz für den pädagogischen Alltag                                                         am                               25.09.2025                                                                                                     Weitere Seminare zum Umgang mit Kindern und Inklusion:                                                                                                                                                                                           Träumer und Denker – Schüchterne und Introvertierte Kinder in der Kita                            am                             10.10.2025                                                                                             Frühkindlicher Autismus - Grundlagen für die Arbeit mit autistischen Kleinkindern                                                                          am                                 30.10. & 03.11.2025                                                                                                                            Neurodiversität als inklusive Herausforderung                            am                             06.11.2025                               oder am                                 12.06.2026                                                                                                                            Kinder fordern uns heraus -  Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten erkennen, begleiten und unterstützen                            am                             14.11.2025                                                                                                                                                                            Das kindliche Wohlbefinden im Blick - Kinder in einer Zeit gesellschaftlicher Krisen begleiten                                am                                 26.09.2025                                                                                                                            Inklusion in der Kita – Wie kann sie gelingen?                            am                             10.10.2025
 

Wenn die Passung zwischen Kind und Umwelt nicht gelingt                                                                                                 … dann gibt es kein Match zwischen Kind, Eltern und Bezugspersonen. Was ist gemeint mit diesem Gedanken aus der Züricher Langzeitstudie um Remo Largo und sein Team? Die Studie hat es sich vor Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, die kindliche Entwicklung an 1.000 Kindern zu untersuchen. Kinder wurden von Geburt an begleitet bis ins Jugendalter hinein, um zu verstehen, welche Merkmale stabil sind, welche Merkmale verändern sich in welcher Weise und welche Rahmenbedingungen sind der gesunden Entwicklung zuträglich.                               Eine Passung ist dort erreicht, wo sich ein Kind verstanden und umsorgt fühlt. Solange es sich noch nicht selbst um die Erfüllung seiner Bedürfnisse wie Hunger, Durst, Bewegung, Kontakt, Interaktion, Ruhe und Schlaf kümmern kann, ist das Kind erheblich von dieser Passung abhängig. Werden seine Grundbedürfnisse erfüllt, kann es Urvertrauen entwickeln und steht auf sicheren Beinen, um sich später selbst um seine Anliegen kümmern zu können.                                                                                       Die Selbstregulation als Königsdisziplin                                                                                                 Die Versorgung des Kindes in den ersten 1-2 Lebensjahren ist die Grundlage für die Entwicklung der Selbstregulationskompetenz. Kinder die adäquat begleitet und gefördert werden, entwickeln diese Kompetenz wie von selbst, spielerisch und zuverlässig.                    Gelungene Selbstregulation beobachten wir dort, wo Kinder am Morgen ausgeglichen in die Kita kommen, sich ein Spiel und vielleicht auch eine:n Spielpartner:in aussuchen und ganz selbstverständlich in das gemeinsame Spiel finden. Dann wenn sich Kinder in Notsituationen Hilfe holen oder in einem Konflikt über ihre Gefühle und Bedürfnisse sprechen können, bezeichnet man sie als ausgeglichen und gut reguliert.                               Auch andere trösten können, mitfühlen und für sie eintreten ist ein Hinweis auf eine gelungene Selbstregulation. Solche Kinder nennen wir sozial kompetent und gut entwickelt.                                                                                       Wenn die Entwicklung anders verläuft                                                                                                                          Nicht alle Kinder entwickeln sich so günstig. Nicht für alle gibt es von Beginn an ein Match. Vielleicht werden sie nicht verstanden. Vielleicht gelingt es nicht, sie richtig zu „lesen“ und passend zu unterstützen. Dann ist die Not groß, jedenfalls für das betroffene Kind. Es bekommt möglicherweise nicht die Hilfe, die es braucht. Largo nennt diesen Zustand „Misfit“.                    Denken wir nur an Kinder, die sich nicht mitteilen können, weil ihnen (noch) die Sprache fehlt, wegen eines Mutismus, eines Autismus oder viel einfacher, weil sie Deutsch als Zweitsprache erst noch lernen müssen. Ihre Chancen auf Bedürfniserfüllung sind deutlich eingeschränkt, weshalb sie viel mehr Geduld brauchen, die sie aber nicht tagtäglich aufbringen können. Dann scheint es, als sei ihre Selbstregulation nicht altersgemäß entwickelt.                               Besonders schwer kann es mit der Selbstregulation werden für Kinder, die durch eine Extremsituation emotional belastet sind. Dazu gehören Trennungskinder und Kinder psychisch oder physisch kranker Eltern. Auch und besonders Kinder mit Wahrnehmungsproblemen können sich nicht gut selbst regulieren, da sie permanent in Überforderungssituationen geraten, die vom Umfeld produziert werden.                                                                                       Ist der Rahmen zu klein?                                                                                                 Kinder, die aus dem Rahmen fallen, gibt es viele. Kann der Rahmen erweitert und angepasst werden, ohne dabei die anderen Kinder zu überfordern? Ohne die Mitarbeitenden zu stressen oder das Budget der Einrichtung zu sprengen? Diese Fragen sind wichtig, denn eine Veränderung des Alltages gelingt nur im Down-Up-Prinzip. Von unten aus dem Alltag gedacht, können kreative Ideen entwickelt und umgesetzt werden.                               Daher ist auch die plötzliche Öffnung im Konzept der Einrichtung nur auf diesem Weg realistisch. Nach dem Up-Down-Prinzip, bei dem der Träger von oben das Offene Konzept beschließt und den Einrichtungen dieses aufzwingt, wird „kein Schuh daraus“, der passt. Eine Passung ist auch auf dieser Ebene notwendig, um den besonderen Kindern gerecht werden zu können.                                                                                                              Mangelnde Selbstregulation und herausforderndes Verhalten                                                                                                 Wenn die Anpassung der Rahmenbedingungen für ein bestimmtes Kind nicht gelingt, kommt es unweigerlich zu herausfordernden Verhaltensweisen. Es hilft nicht, das Kind zu pathologisieren und für die Krise verantwortlich zu machen. Ein Schritt hin zur Passung könnte sein, Maßnahmen zur Deeskalation zu suchen. Maßnahmen im Sinne von Methoden und Materialien in der jeweiligen konflikthaften Situation.                    Bo Heijlskov Elvén beschreibt in seinem Buch „Handeln, Auswerten, Verändern“ einige mögliche Wege aus krisenhaften Momenten. Er nennt seinen Grundansatz: „Low arousal“, was so viel heißt wie: das Erregungsniveau herunterregulieren. Wir können uns das so vorstellen: Wer aufregt und wütend ist, dessen Stresspegel steigt bedenklich an. Er oder sie hat sich bald nicht mehr unter Kontrolle und sagt oder tut Dinge, die ihm oder ihr hinterher leidtun.                               Der Pegel muss sich also absenken, damit der Mensch wieder klar denken und sein Handeln unter Kontrolle bringen kann. Das gelingt am besten, durch kurzfristige positive Erfahrungen. Aus ihnen entwickeln sich positive Gefühle. Und diese Gefühle – das kennen wir alle – ermöglichen eine sachliche Denkweise und richten die Person innerlich wieder auf. Sie kommt wieder zu Verstand und erholt sich von der Krise. In der Folge kann sie wieder verantwortungsvoll handeln.                                                                                       Wir sind herausgefordert smart zu bleiben                                                                                                 Gerät ein Kind in eine Krise und zeigt herausfordernde Verhaltensweisen, können wir lernen, ihm aus dieser Situation zu helfen durch Anregungen, Ablenkungen und positive Erfahrungen. Wir selbst bleiben unaufgeregt, weil wir wissen, dass ein Kind dieses Verhalten nicht zeigt, um uns zu provozieren oder jemandem zu schaden.                    Wir wissen jetzt, dass ein Kind dieses unangemessene Verhalten nur zeigt, um auf seine Not aufmerksam zu machen und weil es um seine Sicherheit bangt. Es geht immer nur ums Überleben. Niemals sind wir persönlich gemeint. Jedes Kind will grundsätzlich kooperieren, wie Jesper Juul in all seinen Publikationen verständlich macht, durch seine Pädagogik auf Augenhöhe.                               Es gibt kreative und smarte Lösungen, Impulse und Materialien, um einem Kind aus seiner Krise zu helfen. Davon handelt das Seminar zum „Unaufgeregten Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen in der Kita“.  Sie sind herzlich willkommen 😊                                                                                       Seminare der Bildungswerkstatt zum Thema                           Umgang mit herausforderndem Verhalten                             :                                                                                                                                                                                                     Kinder mit Down-Syndrom gut begleiten                                  am                                   29.08.2025                                                                                                                                                                                     Frühkindlicher Autismus- Grundlagen für die Arbeit mit autistischen Kleinkindern                          am                                                                                                                                    30.10. und 03.11.2025                                                                                                                                                                   Neurodiversität als inklusive Herausforderung                                                                                                                                                                                          am                                           06.11.2025                                             oder am                                               12.06.2026                                                                                                                                                                                                                                                         Vom unaufgeregten Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen in der Kita                          am                           13.11.2025                                                                Traumapädagogik – Handlungsansätze für die Arbeit in Kita und Grundschule                          am                           20.11.2025
 

Schon im Säuglingsalter, aber auch bei Kleinkindern, kann es bei 25 bis 40 Prozent aller Kinder vorübergehend zu Problemen beim Essen und Füttern kommen. Meist handelt es sich dabei um sogenannte Anpassungsschwierigkeiten, die während der Übergangsphasen zu neuen Nahrungs- und Darreichungsformen auftreten können.                    Schreien, Schlaf – und Fütterstörungen gehören in den Bereich der Regulationsstörungen. Schwieriges Essverhalten im Säuglings – und Kleinkindalter setzt sich oft auch in den späteren Entwicklungsstufen fort.                    In den Tageseinrichtungen treffen Pädagogen auf Kinder mit „schwierigem Essverhalten“. Diese Situation bedeutet immer wieder eine Herausforderung und wirft viele Fragen im Team und bei den Eltern auf. Das Thema „Essen“ ist ein emotionales Thema und birgt Werte und Normen der unterschiedlichen Kulturen, familiär oder ethnisch.                    Schwieriges Essverhalten bei Kindern ist ein häufiges Phänomen, das verschiedene Formen annehmen kann.                    Einige Kinder zeigen eine Abneigung gegenüber bestimmten Lebensmitteln oder Nahrungsgruppen, während andere möglicherweise nur eine begrenzte Auswahl an Nahrungsmitteln akzeptieren. In anderen Fällen kann es auch zu Verhaltensweisen wie übermäßigem Essen oder Essensverweigerung kommen.                                         Mögliche Ursachen für schwieriges Essverhalten können sein:                                           Kinder durchlaufen verschiedene Entwicklungsphasen, in denen sie ihre Vorlieben und Abneigungen bezüglich Lebensmittel ändern können                                  Kinder können Schwierigkeiten haben, neue Geschmäcker oder Texturen zu akzeptieren; Neophobie, die Angst vor neuen Lebensmitteln, ist hierbei ein verbreitetes Verhalten                                                                                                                                  Essgewohnheiten in der Familie                                                      das Verhalten von Gleichaltrigen können das Essverhalten von Kindern beeinflussen.                                  Stress oder Lautstärke im Raum                                  Unwohlsein oder Krankheit können ebenfalls dazu führen, dass ein Kind sich entweder weigert zu essen oder übermäßig viel isst.                                                     Auf die Haltung kommt es an!                                        Die genaue Beobachtung der Kinder ist entscheidend, um Rückschlüsse für das Verhalten zu diagnostizieren. Feststellen, was das Kind gerne isst und ggf. Alternativen wie Obst und Brot bereitstellen.                    Zwang oder Verbote und Sanktionen ( …. Dann gibt es keinen Nachtisch) sind nach SGB VIII (Schutzkonzept) und im Rahmen der Kinderrechte nicht erlaubt.                    Selbst das Probierhäppchen ist mittlerweile „out“ und überholt. Ein Team sollte dazu ein Handlungskonzept anstreben, damit die Kinder Sicherheit, Feinfühligkeit und Verständnis erfahren.                    An „einem Strang“ zu ziehen ist eine gute Basis – im Team und mit der Familie.                              Eine gute Atmosphäre mit Tischschmuck  - bei der Gestaltung sollten Kinder miteinbezogen werden - und ruhigen, freundlichen Gesprächen kann unterstützend sein. Regeln und Rituale zum Essen und Essverhalten , die mit den Kindern überlegt werden, sind hilfreich. Die Kinder können bei der Gestaltung des Essensplanes mit einbezogen werden.                                          Um mit schwierigem Essverhalten umzugehen, können verschiedene Strategien hilfreich sein:                                                     Varietät anbieten: Eine breite Auswahl an Lebensmitteln anzubieten, kann dazu beitragen, dass Kinder neue Geschmäcker entdecken                                  Positive Essensumgebung: Eine entspannte und positive Atmosphäre beim Essen kann das Interesse am Essen fördern                                  Vorbildfunktion: Eltern und Bezugspersonen können durch ihr eigenes Essverhalten ein positives Beispiel geben                                                                                             Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben des Kindes zu berücksichtigen.                    Mahlzeiten und Essen sollen den Kindern Freude bereiten und Genuss sein.                    Die Wurzeln, um mit Genuss zu essen, wird in der frühen Kindheit gelegt.                                                                                       Seminare der Bildungswerkstatt zum Thema                           Essverhalten                          :                                                                                             Schwieriges Essverhalten bei Kleinkindern                          am                           17.07.2025 oder                          am                           28.10.205                                                                                      Weitere Seminare zum Umgang mit Kleinkindern:                                                                                                     Baby- und Kleinkindschlaf: Ein entspannter Weg zu erholsamen Nächten für die ganze Familie                            am                             12.06.2025                                                                                                      Träumer und Denker – Schüchterne und Introvertierte Kinder in der Kita                                am                                 12.07.2025                                oder am                                 10.10.2025                                                                                                    Kinder fordern uns heraus - Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten erkennen, begleiten und unterstützen                            am                             02.07.2025                            oder am                             14.11.2025                                                                                                      Komplexe Gefühle von Kindern – Emotionsentwicklung und die Bedeutung für das Verhalten des Kindes                                am                                 15.07.2025                                                                                                                                     Die Genderfrage in der Kita – Kinder entwickeln ihre eigene Identität                                am                                 08.09.2025                                                                                                    Das kindliche Wohlbefinden im Blick - Kinder in einer Zeit gesellschaftlicher Krisen begleiten                            am                             26.09.2025
 

Neues Leben macht sich auf den Weg. Man wartet eine lange Zeit auf sein eigenes Wunder und plötzlich ist es da.                                Für viele Eltern beginnt eine der intensivsten und emotionalsten Zeiten in ihrem Leben. Besonders das erste Kind bringt viele Fragen und auch Unsicherheiten mit sich.                                                                                                                 Was ist wirklich wichtig?                                                                                      Was benötigt mein Baby?                                                                                      Was ist vielleicht zu viel?                                                                                      Mache ich alles richtig?                                                                                      Was mache ich im Notfall?                                                                                      Wo kann ich mich melden?                                                                                                  Fragen über Fragen und scheinbar jeder in der Umgebung weiß die „richtige“ Antwort.                               Im Kurs „Säuglingspflege“ sollen die werdenden Eltern ihre Unsicherheit verlieren und ein erstes Gefühl für ihr Baby erlernen. Dazu benötigen die werdenden Eltern einen Raum, um sich frei zu fühlen. Ganz ohne den Druck von außen besteht die Möglichkeit, Ängste und Sorgen zu äußern und sie durch einen Austausch zu verlieren. Zusätzlich dazu erhält man viele Kniffe und Tricks, welche man sich durch die Erfahrungen von Anderen einpacken und ausprobieren kann. Denn jeder muss seinen eigenen Weg finden, um die Möglichkeit zu haben, sicherer im Umgang mit dem Kind und in der neuen Rolle als Eltern zu werden.                                                               Natürlich erhalten die Eltern und Fachkräfte auch ein Basiswissen über beispielsweise die Grundpflege, Entwicklungsphasen und das Handling eines Säuglings, denn das Grundwissen bietet die Basis zur optimalen Versorgung des Kindes.                     Fachkräfte erhalten durch das Seminar eine Möglichkeit Familien zu beraten und unterstützend zur Seite zu stehen. Wichtig ist im Seminar dabei, dass jede Familie als individuell angesehen wird.                     Das Seminar enthält die wichtigsten Aspekte der Säuglingspflege und -entwicklung und all das wird liebevoll, empathisch und praxisnah vermittelt.                                                                                                                      Seminar                                                          Sanft umsorgt von Anfang an – Grundlagen der Säuglingspflege für                                                                                                                                                                                                       pädagogische Fachkräfte und Familien                                                                               am                                   17.07.2025                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Weitere Seminare der Bildungswerkstatt zum Thema                                                                         Baby- und Kleinkindschlaf - Ein entspannter Weg zu erholsamen Nächten für die ganze Familie                                                       am                               12.06.2025                                                                                                                            Kinderängste – Hintergründe, Begleitung, Schutz und Prävention                              am                               07.08.2025                              oder am                               11.12.2025                                                                                             Kinder mit Down-Syndrom gut begleiten                          am                                                          29.08.2025                                                                                             In Balance – Vereinbarkeit von Familie und Beruf                          am                           17.11.2025                                                                                               Meilensteine der kindlichen Entwicklung                              am                               04.12.2025                                 oder am                                   25. & 26.06.2026
 

Bereits im Kindesalter müssen wir lernen mit den verschiedensten Emotionen und Gefühlen umzugehen und sie angemessen auszudrücken.                     Freude, Ärger, Schmerz, Angst, Trauer, Wut, Begeisterung, Glück – sind Gefühle, die uns täglich begleiten und jede Minute in unserem Leben bestimmen.                     Um als Kind, Heranwaschender und erwachsene Person seine Gefühle und Emotionen regulieren und beherrschen zu können, bedarf es einer komplexen emotionalen Entwicklung und ein unterstützendes Umfeld.                               Die Begriffe "Gefühl" und "Emotion" werden häufig synonym verwendet, haben jedoch unterschiedliche Bedeutungen in der Psychologie und in der Alltagssprache.                                                                          Emotionen sind komplexe Reaktionen auf bestimmte Stimuli oder Ereignisse, die sowohl physiologische als auch psychologische Komponenten beinhalten. Sie können kurzfristig sein und sind oft mit einer spezifischen Ursache verbunden. Beispiele für Emotionen sind Freude, Angst, Trauer und Wut. Emotionen können schnell entstehen und variieren in ihrer Intensität.                                                                         Gefühle hingegen beziehen sich auf die individuelle Erfahrung und das bewusste Erleben einer Emotion. Während Emotionen eine unmittelbare Reaktion darstellen, sind Gefühle oft die gewertete oder reflektierte Wahrnehmung dieser Emotionen. Gefühle können auch langanhaltender sein als emotionale Reaktionen. Beispielsweise kann die Emotion der Angst dazu führen, dass jemand ein Gefühl der Unsicherheit oder des Unbehagens spürt.                                                                        Zusammenfassend könnte man sagen, dass Emotionen sich auf die unmittelbaren Reaktionen beziehen, während Gefühle die subjektive, bewusste Erfahrung dieser Reaktionen umfassen.                               Emotionen und Gefühle müssen wahrgenommen, erkannt und benannt werden.                    Familie und Tageseinrichtungen bieten dazu ein gutes Lernfeld. Damit es gelingt, dass Kinder ihre Emotionen und Gefühle wahrnehmen, beschreiben und zu benennen lernen, brauchen sie feinfühlige Erwachsene.                               Diese müssen die komplexen Gefühle der Kinder erkennen und ihnen Möglichkeiten der Regulation aufzeigen - einen Werkzeugkoffer für das Leben mit den Kindern packen.                              Die Unterscheidung von guten und schlechten Gefühlen, von schönen und traurigen Emotionen ist nicht angeboren, sondern muss erlernt werden.  Erfahrungen, wann welche Emotionen erlebt werden und welche Gefühle dabei aufkommen können, benötigen Zeit und Raum; so wie zu erkennen, dass nicht jeder Mensch die gleichen Emotionen und Gefühle hat bzw. dass Menschen unterschiedlich auf Situationen reagieren.                    Das Wahrnehmen und der Umgang mit den eigenen Emotionen und Gefühlen stärkt den Aufbau von Resilienz.                              Erfahrungen, dass Weinen wichtig und richtig ist und dass Wut gut tut, sind entscheidend für eine positive Entwicklung zu einer starken Persönlichkeit.                               Fragen                    wie: Sind meine Aggressionen gut und richtig, und für mich wichtig und wie gehe ich damit um?                    Über Gefühle und Emotionen mit Kindern zu philosophieren, bringt neue Erkenntnisse für alle Beteiligten.                    Was bedeutet und wann erlebe ich:                                                                      Freude                                                                                      Trauer                                                                                      Angst                                                                                      Frust                                                                                      Wut                                                                                      Scham                                                        Wann bin ich und was macht mich:                                                        glücklich                                                           traurig                                                           ängstlich                                                           frustriert                                                           wütend                                                           wann schäme ich mich?                                                           wann ärgere ich mich?                                                           Was ist eine Überraschung – wann bin ich überrascht?                                                           Was ist Stolz – wann bin ich stolz auf mich?                                                           Was bedeutet Ekel – was ist für mich ekelig?                                                                                     Wut und Aggression sind ist intensive Emotionen, die oft als Reaktionen auf wahrgenommene Bedrohungen, Ungerechtigkeiten oder Frustrationen auftreten und können starke Gefühle hervorrufen. Es können sowohl physische als auch psychische Symptome hervorgerufen werden, darunter erhöhte Herzfrequenz, Anspannung der Muskeln und das Verlangen, sich auszudrücken oder zu handeln.                    Mit Kindern dies zu reflektieren und mit ihnen Worte dafür zu überlegen und  zu geben, ist ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit – der Erziehung überhaupt.                     Verbunden mit Emotionen und Gefühlen sind natürlich die entsprechenden Werte und Normen.                              Es ist wichtig, Kinder erleben zu lassen, dass Wut eine normale menschliche Reaktion ist, die in unterschiedlichen Intensitäten und Formen erfahren werden kann. Der Umgang mit Wut kann durch verschiedene Strategien erfolgen, von der Kommunikation des Gefühls bis hin zu Entspannungstechniken. Ein konstruktiver Umgang mit Wut kann helfen, das emotionale Wohlbefinden zu fördern und Konflikte zu lösen.                              Die komplexen Gefühle von Kindern zu erkennen und Kinder eigene Erfahrungen machen zu lassen, bedeutet, ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.                                                                                                               Seminare der Bildungswerkstatt zum Thema                           Gefühle von Kindern                             :                                                                                                                                                                                                                                                                              Methoden der Wiedergutmachung - Wie unterstütze ich Kinder bei der Wiedergutmachung?                            am                             26.05.2025                                                                                             Wenn Gedanken Flügel haben - Hinter die Dinge schauen – Philosophieren mit Kindern                            am                             27.05.2025                                                                                             Effektive Fragetechniken für die pädagogische Arbeit                            am                             19.06.2025                                                                                             Komplexe Gefühle von Kindern – Emotionsentwicklung und die Bedeutung für das Verhalten des Kindes                            am                             15.07.2025                                                                                             Das kindliche Wohlbefinden im Blick - Kinder in einer Zeit gesellschaftlicher Krisen begleiten                            am                             26.09.2025
 

Der pädagogische Alltag ist sehr komplex und gefüllt von unterschiedlichen Herausforderungen; dabei stellen Kinder mit auffälligem Verhalten eine besondere Herausforderung dar.                    Kinder, die „stören“ sind im Laufe ihrer Entwicklung gestört worden und benötigen die besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung der Pädagogen.                    Auffälliges Verhalten aufgrund eines geistigen oder körperlichen Handicaps. –                    Scheint kalkulierbarer zu sein, bzw. wird durch Inklusionsassistenz begleitet.                              Die Betreuung und Unterstützung von Kindern mit emotionalen Herausforderungen mit und ohne Diagnose erfordert einfühlsame Ansätze und individuelle Strategien.                     Insbesondere kommt es auf die Haltung der pädagogisch Tätigen an und die Erstellung eines individuellen Handlungskonzeptes, dass für alle – Team, Eltern, Kind - verbindlich ist.                    Hier sind einige wichtige Punkte, die in diesem Kontext berücksichtigt werden sollten:                                                                      Verständnis und Empathie:                                     Es ist wichtig, die Emotionen und Verhaltensweisen des Kindes zu verstehen und Empathie zu zeigen. Ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste des Kindes kann helfen, Vertrauen aufzubauen.                                                                                                  Struktur und Routine:                                     Kinder mit emotionalen Herausforderungen profitieren oft von einer klaren Struktur und Routine. Dies kann ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität geben.                                                             Positive Verstärkung:                                     Es ist hilfreich, positives Verhalten zu fördern und zu verstärken. Dies kann durch Lob oder belohnende Maßnahmen geschehen, die das Kind motivieren, gewünschtes Verhalten zu zeigen.                                                             Emotionale Ausdrucksmöglichkeiten:                                     Kinder sollten ermutigt werden, ihre Gefühle auszudrücken. Dies kann durch Gespräche, kreative Aktivitäten wie Malen oder Schreiben oder durch das Spielen von Rollenspielen geschehen.                                                             Soziale Fähigkeiten fördern:                                     Unterstützung in der Entwicklung sozialer Fähigkeiten kann Kindern helfen, besser mit ihrem Umfeld umzugehen und Beziehungen zu anderen aufzubauen.                                                             Selbstregulationstechniken:                                     Kinder können lernen, Techniken zur Selbstregulation anzuwenden, wie zum Beispiel Atemübungen oder Entspannungstechniken, um ihre Emotionen besser zu steuern.                                                             Eltern und Bezugspersonen einbeziehen:                                     Die Zusammenarbeit mit Eltern und anderen Bezugspersonen ist entscheidend. Sie können wertvolle Einblicke in die Situation des Kindes geben und gemeinsam an Lösungsansätzen arbeiten. Ohne die Zusammenarbeit mit den Eltern ist eine Betreuung zum Wohle des Kindes nicht möglich. Eine offene und regelmäßige Kommunikation zwischen dem Kind, den Eltern und anderen Betreuungspersonen ist wichtig, um den emotionalen Zustand und die Bedürfnisse des Kindes zu besprechen.                                                             Professionelle Unterstützung:                                     In einigen Fällen kann die Einbeziehung von Fachleuten wie Psychologen oder Therapeuten notwendig sein, um gezielte Unterstützung und Interventionen anzubieten.                                          Emotionale Unterstützung ist ein wichtiger Aspekt der Betreuung von Kindern mit emotionalen Herausforderungen. Sie umfasst verschiedene Strategien und Ansätze, die darauf abzielen, das emotionale Wohlbefinden des Kindes zu fördern. Hier sind einige zentrale Elemente:                                                                      Aktives Zuhören:                                     Es ist wichtig, dem Kind zuzuhören, ohne es zu unterbrechen oder zu urteilen. Dies fördert das Vertrauen und zeigt, dass die Gefühle des Kindes ernst genommen werden.                                                             Validierung von Gefühlen:                                     Es ist hilfreich, die Emotionen des Kindes zu bestätigen, indem man ihnen sagt, dass es normal ist, sich so zu fühlen. Dies kann dem Kind helfen, seine Emotionen besser zu verstehen. Emotionen und Gefühle zu benennen und Worte dafür zu haben.                                                             Sichere Umgebung schaffen:                                     Ein sicherer und stabiler Rahmen kann dazu beitragen, dass sich das Kind wohlfühlt. Dies beinhaltet sowohl physische als auch emotionale Sicherheit.                                                             Ilustration von Bewältigungsstrategien:                                     Kindern können verschiedene Bewältigungsmechanismen vermittelt werden, um mit Stress oder negativen Gefühlen umzugehen. Dies kann Atemübungen, Entspannungstechniken oder das Führen eines Tagebuchs umfassen.                                                             Förderung positiver Beziehungen:                                     Die Stärkung sozialer Kontakte zu Gleichaltrigen und Erwachsenen kann Kindern helfen, sich emotional unterstützt zu fühlen. Diese Beziehungen bieten zusätzliche Unterstützung und Verständnis.                                                             Identifikation von Stärken:                                     Es ist nützlich, die individuellen Stärken und Interessen des Kindes zu identifizieren und zu fördern, um das Selbstwertgefühl zu steigern.                               Das frühzeitige Intervenieren im pädagogischen Handeln bedeutet die Herausforderungen der Kinder regulieren zu können und sie somit einfühlsam und feinfühlig zu unterstützen                    Durch eine ganzheitliche und individualisierte Betreuung können Kinder mit emotionalen Herausforderungen besser unterstützt werden, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln und positive Fortschritte zu erzielen.                                         Herausforderndes Verhalten kann niemals über das Kind verändert werden, sondern ausschließlich über zu veränderte Rahmenbedingungen des Lebensumfeldes des Kindes.                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Seminare der Bildungswerkstatt zum Thema                           Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten                             :                                                                                                                        Kinder fordern uns heraus - Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten erkennen, begleiten und unterstützen                          am                           02.07.2025                          oder am                           14.11.2025
 





